Warum tiergestützte Interventionen?
Es gibt einige wissenschaftliche Erklärungsmodelle warum Mensch und Tier eine heilsame Beziehung eingehen können.
Einige möchte ich Ihnen kurz vorstellen:
Biophilie
Der Psychotherapeut und Philosoph Erich Fromm (1900-1980) kam auf den Namen Biophilia was soviel bedeutet wie die
,,Liebe zur Natur,,
Der US Amerikanische Evolutionsbiologe und Universitätsprofessor Edward O.Wilson stellte die Biophilie-Hypothese auf. Hierin schreibt er, dass ein Mensch eine evolutionäre und biologische Verbundenheit mit der Natur und den darin lebenden Tieren und Pflanzen eingeht.
(Vgl. Biophilie Wikipedia)
Schlussfolgerung:
Tiere können die Lebenssituation von Menschen vervollständigen. Sie schaffen eine für den Menschen evolutionär bekannte Situation.
Du Evidenz
Menschen und Tiere können eine gemeinsame Verbindung miteinander eingehen. Sie treten gemeinsam in Interaktion und können Lebens- und Gefühlsäußerungen im gegenüber wieder erkennen. Sie nehmen ihr Gegenüber als individuelles "Du" war. Die Du Evidenz basiert also auf Erleben und Emotionen und ist die "unumgängliche Vorraussetzung, dass Tiere therapeutisch und pädagogisch helfen können"
(vgl.Greiffenhagen&Buck-Werner, 2009)
Schlussfolgerung:
Wir Menschen erkennen das Tier als eigenständiges Individuum an.
Zum Beispiel durch die Namensgebung wird das Tier individualisiert und wird etwas besonderes.
Spiegelneurone
In der Mensch Tier Beziehung findet mit Hilfe der Spiegelneurone eine wechselseitige, unwillkürliche und unbewusste Spiegelung der Emotionen statt.
(Julius et al., 2014)
Dadurch ist es uns möglich Körpergefühle, Empfindungen und Emotionen des Gegenübers wahrzunehmen und nachzuempfinden. So können wir uns vorstellen was unser Gegenüber fühlen könnte und wir führen teilweise unwillkürlich die gleiche Handlung aus (Lachen, Gähnen,...)
Schlussfolgerung:
Über das Tier können Gefühle und Emotionen eher verbalisiert werden.
Bindungshormon Oxytocin
Das Hormon Oxytocin (auch bekannt als Bindungs- oder Kuschelhormon) kommt bei allen Säugetieren (also auch bei uns Menschen) vor.
Mittlerweile konnte es mehrfach wissenschaftlich bewiesen werden, dass beim streicheln eines Tieres, sowohl beim Menschen, als auch beim Tier Oxytocin ausgeschüttet wird.
Wissenschaftlich gesicherte Effekte von Oxytocin:
- Stressreduktion (reduziert das Stresshormon Kortisol, senkt den Blutdruck und die Herzfrequenz)
- erhöht die Funktion des parasympatischen Nervensystems welches mit Erholung, Heilung und Wachstum im Zusammenhang steht
- vermindert Angst und Depressivität
- stimuliert soziale Interaktionen und Vertrauen
- vermindert Aggressivität und verbessert Vertrauen
- fördert eine positive Selbstwahrnehmung
- unterstützt lernen durch Konditionierung
(Vgl. Beetz et al., 2012)
Stärkung der menschlichen Selbstheilungskraft
Tiere haben eine große Auswirkung auf uns Menschen. Egal ob jung oder alt. Menschen mit Haustieren sind laut mehrerer Studien ausgeglichener, entspannter und leben sogar länger.
Tiere schaffen es in unvergleichbarer Art und Weise Menschen aus ihren emotionalen "Schneckenhäusern" hervorzulocken und ein Gefühl von Sicherheit und Anerkennung zu geben.
Da sie jeden Menschen so annehmen wie er ist.